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12. Emsuferturnier Rheine 2005

11. - 14. August 2005

Bereits am Donnerstag reiste unsere Truppe größtenteils an die Ems. Schlaui, Shabby und Kelli waren aus patriotischen Gründen ja eh schon dort und banden uns dann auch gleich in nützliche Vorgänge wie Essenszelte schleppen oder Bühnen aufbauen ein.

Wir sollten uns ja das Grillen, das Bier, die Schwedenfeuer, den Gin und den Zigarettensport am Abend redlich verdienen. Abgesehen von der Feststellung, dass Schwedenfeuer auch ganz gut als Rauchgranaten fungieren könnten, wären sie handlicher, dafür Kartoffelsalat aber ganz gut fliegt, war es ein gelungenes erstes Biwak zur Akklimatisation, von dessen Nachwehen uns ein köstliches Frühstück am Freitag Vormittag in der "Casa De La Laukötter" befreite. Welch opulentes Mahl, was des Malersohnes Mutter dort bereitet hatte. Vielen Dank!

Bei einer kleinen Diashow überbrückten wir den zeitweise zu Bindfäden herangewachsenen Regen. Danach ging es zurück zur Anlage, denn man munkelte an der Ems sollte das erste Rolinck-Fässchen angestochen werden. Gutes Timing, denn zum ersten Meter stand die Truppe, die sich im Laufe des Abends immer mehr mit FS-Kommandeuren, Thekenterroristen und Wattwürmern anfüllen sollte, wieder auf der Turnier-Matte. Es konnte also los gehen. DJ Achim schmiss den Computer an und die Synapsen schnellten zurück, was das Gehirn spontan veranlasste den Turniermodus endgültig wieder rauszukramen. Der Schalter war also umgelegt, wodurch Schlaui sich spontan dazu veranlasst fühlte, für den Samstag schönes Wetter zu prognostizieren.

Wie recht er hatte! Pünktlich zum ersten Anpfiff am turniersamstäglichen Morgen konnte man bereits eine helle Scheibe hinter der Dunstschicht erahnen. Ob letztere allerdings aus Wolken, Turniersmok oder fehlendem, weil verkatertem Durchblick resultierte wird ungeklärt bleiben. Auf jeden Fall verzog sich auch dieses letzte meteorologische Jungfernhäutchen in gynäkologisch gewohnter Weise im Laufe des Vormittags, so dass auch der Aufbau der Cocktailbar inklusive Turnierstrand, an den die Wogen der Grundlinie von Platz 1 brandeten, gerechtfertigt war. Auch pädagogisch war das von großem Wert, da Pimmelinho endlich erfuhr, was er sic schon immer gewünscht hatte: Ja, es gibt Caipi-Meter und ja, man kann mit einem kleinen roten Vogel am Helm vollends beknackt aussehen.

Mittlerweile hatte auch der Spielbetrieb seinen Beginn gefunden. Da es sich hierbei um eine Tatsache handelt wird in gewohnter Weise nicht weiter auf Ergebnisse, Endstände oder gar Resultate eingegangen. Jedenfalls stand es in fast jedem Spiel zwischenzeitlich mal 0:0. Und gegen 16:00 war auch die letzte Begegnung des Tages abgepfiffen.

Dafür wurde ab dann ordentlich reingepfiffen. Und zwar Cocktails. Dazu kam dann irgendwann wieder dieser merkwürdige Wanderbarde mit seiner Klampfe an und aus lauter Mitleid durfte er auch spielen. Aber nur welche die er auch kann. Die Menge war mittlerweile so angeheitert, dass es zu mehreren Zwischenfällen am Rande des Geschehens kam. Mathematik gestörte....äh....studierte Doktoren animierten kleine Kinder dazu, schlafende Volltrunkene von Bänken zu kippen. Andere Hockeyspieler ließen sich sogar dazu hinreißen in die Ems zu pinkeln und es soll sogar einige verrückte gegeben haben, die mitsangen, was der Barde da auch spielte. Ganz zu schweigen von den Mannschaften, die auf Bänken und Tischen standen. Hat er wieder super gemacht, der Herr Rückel.

Die letzte Saite war noch nicht ganz ausvibriert, da rief schon Martin mit seiner Küchencrew zu einem weiteren kulinarischen RHTC-Notanker. Und was für ein Prachtexemplar da auf die Mägen wartete, die mittlerweile seit Stunden nur mit Bier, Caipirinha und anderen Alkoholikern kämpften: Sahnenudeln mit Schweinemedallions. Dazu Salat. Da wurde sogar der härteste Verfechter anderer Theorien zum Beilagenesser. Lecker!
Die durch die köstlichen Nährstoffe gänzlich verwirrten Mägen signalisierten den dazugehörigen Körpern gehörige Leichtsinnsbereitschaft, was zu weiteren und vor allem unkontrollierten Getränkeeinnahmen führte. Irgendwann, der DJ spielte und das Volk tanzte schon seit geraumer Zeit, kamen einige mal wieder auf die Idee, ihren Pegel mit der Kamu-Stange gänzlich auszuhebeln und aufs Kreuz zu legen, wenn nicht sogar gleich zu nageln.

Am Sonntag morgen viel allen das Aufstehen doch mehr als schwer. Der Magen votierte für Bulimie, der Kreislauf hatte den Bus zurück aus Meppen verpasst, dafür der Schädel sich aber von selbigem scheinbar mehrfach überrollen lassen. Da half nur eines dieser Klasse Frühstückchen. Irgendwie wollte es der Spielplan dann so, dass die Wattwürmer gegen das FSK mit 6:1 gewannen. Aber spätestens seit dem Zivildienst hat unsere Truppe ja einiges übrig für alte Leute. So geht auch dieses Ergebnis in Ordnung.
Der Sommer zeigte sich am Turniersonntag wieder von der gewohnten, verregneten Seite. Ein (vor)letztes Highlight stand an. Die Siegerehrung. Kochi moderierte das ganze und irgendwann durften wir endlich unser wenige Minuten vorher fertig gestelltes Gastgeschenk überreichen. Welch Freude, aus der Käpt'n Ulla heraus, gleich mal 300 Leute zur Wattwanderung einlud. Sind ja mal gespannt.

Nach der Siegerehrung machten sich die meisten auf den Heimweg. X zurück an das göttinger Lehrerpult, Störte nach Hamburg, Flo in die Hauptstadt, Björn nach Teneriffa und Wolle irrtümlicher Weise über Holland nach Frankfurt. Eine kleine Gruppierung blieb aber noch um dem Geheimtipp des Turniers beizuwohnen: Die Aufräumfete. Der Name hat sich augenscheinlich aufgedrängt, da dabei auch die letzten Hirnzellen noch aus der Gedächtnisgrotte gespült werden. Aber Spanferkel, Bier und Jägermeister müssen einfach geleert werden.

Auf jeden Fall erwachte der an der Ems verbliebene Teil des FSKs am Montagmorgen mit einer Riesenverwechselung aus einem Traum auf, der seit Donnerstag anhielt! Ein Turnier, das erneut seines gleichen sucht...

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