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Silvester in Blåvand (DK) 2003

27. Dezember 2003 - 3. Januar 2004

"Alkohol ist Urlaub im Kopf, wovon wir drei Wochen hatten - in sieben Tagen". Allerdings mögen nur böse (See-)Zungen den ultimativen Wellness-Trip nach Blåvand, an der dänischen Nordseeküste nördlich von Esbjerg gelegen, auf diesen Ausspruch reduzieren.


Während das Beladen der beiden in Cuxhaven startenden Fahrzeuge vom Umfang her eher an einen Hilfskonvoi in Krisengebiete erinnerte, gestaltete sich bereits die Anreise des ersten Vorauskommandos als Entscheidungsgrund - sicherlich einer von vielen - für die gesamte Reise. So drang der liebliche Klang fallender Würfel bereits ab dem Kreisel, so was wie das Bermudadreieck für Gruppenreisen in Richtung B73, durch den von Imme aufopferungsvoll gefahren und zunächst von Hannes, X, Ulla und Björn lieben gelernten VW-Bus. Im Schlepptau dahinter Störte und Rückgrat im angemieteten Mercedes-Kombi. Letzter Halt vor der Grenze: U-Bahn-Station Stephansplatz. Bewaffnet mit nämlich diesem Aufdruck auf seinem babyblauen Shirt und Strohhut, sowie schwesterlichem Golf, wartete dort die Multimediaabteilung der Reisegruppe - in Person von Pimmel.


In Blåvand wurde die Hütte mit gewohnter Sicherheit "prompt" ausfindig gemacht und angesteuert. Danach beschäftigten sich die Angestellten der temporären FSK-DK-Botschaft mit dem üblichen Prozedere, welches man auch von Pauschalreisen kennt: Hütte inspizieren, Solarium, Sauna, Pool und Whirlpool entdecken, Zimmer verteilen, Wagen ausräumen, Deckenlampen abbauen, Diskokugel mit mehreren Schrauben in der Deckenvertäfelung befestigen, mitgebrachte Musikanlage aufbauen, Platz für den Video-Beamer festlegen und Bettlaken als Leinwand aufhängen, den gerade entdeckten Whirlpool und Pool ausprobieren, sich von Störtes Kochkünsten (noch mal: Kompliment !!!) verwöhnen lassen und dann nach alter Väter Sitte und vor allem allen Regeln der Kunst sich den Feierlichkeiten und angenehmen Seiten des Lebens hingeben.


Während sich in den nächsten Tagen, die meistens von Käpt'n Ulla mittels Staubsauger und Kaminkehrer gegen 10:00 Uhr eingeläutet wurden, eine kleine Jogginggruppe (Ulla, Imme, Störte, später OB-Ole) die Lunge aus dem Hals hechelte, nahmen andere Teilnehmer (Hannes, X, Pimmel, Björn) die Gegend etwas gemütlicher - mittels Spaziergang - unter die Lupe. Nach und nach trafen weitere Genossen der gemütlichen Glückseligkeit ein: Rückgrats niederländische, aber trotzdem sympathische Freundin Anne am 28.12.. Einen Tag später Ole, Anne und Antje, während am 30. noch Teasy mit Annette und Hauke, sowie separat dazu Sonja das Aufgebot komplettierten.


So wurde zielstrebig und mit endlosem Spaß, mit langen Party- und DVD-Abenden, Badespaß im Wellness-Bereich, Mr.Meat-Geburten, Buschtrommelversuchen (daher: Off-Beat-Ole) und wahren Activity-Schlachten auf den Sylvesterabend hingelebt, an welchem für manche die Prüfung zum Flugkapitän, bzw. Zur -kapitänin stand. Mit Bravour bestanden, auch wenn der ein oder andere ein wenig Probleme mit dem zwischenzeitlichen Take-Off hatte - die Sessel ließen sich - nicht mal durch das Kabinenpersonal - einfach nicht in die Sitzposition aufrichten...


Der erste Tag des neuen Jahres bestand dann auch nur aus Frühstück, mehreren Stunden im Whirlpool und dann fünf (!!!) Filmen (9,5 Stunden) im Bettlakenformat am Stück. Relaxend halt, während am zweiten Tag 2004 sogar die Kultur gefördert werden sollte, in dem nicht nur Christin aus Norwegen in Esbjerg abgeholt, sondern auch das Robben- und Fischereimuseum am selben Ort besucht werden sollte. Dort schwamm der "winkende Rochen" nicht nur um sein Leben im Kreis, sondern sich auch in die, mittlerweile nur noch Bruchanteile von Blut pumpenden Herzen der Reisegruppe, bevor sich der Tross dann am 3. Januar, mit müden Knochen und schwersten Herzen auf die Rückreise begab und mittlerweile, in Erinnerungen schwelgend, wieder an der harten, aber irgendwie auch erholsamen Front der Arbeitsplätze und Studienorte angekommen ist.


Ein jeder ist glücklich dabei gewesen zu sein, muss nun in den nächsten Wochen mit der brennenden Sehnsucht nach den anderen fertig werden und freut sich schon wieder - wie sich ein kleines Kind auf Weihnachten freut - die anderen endlich wieder zu sehen.


Solange aber füllt sich noch der ein oder andere Tränensack in den ruhigen Stunden, aber auch das ein oder andere Endorphin-Depot, wenn man die Augen schließt und von dieser geilen Woche träumt. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

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